Tough Cookie

Scottish Ale

für L Ausschlagwürze

bei % Sudhausausbeute

Erstellt von: Tozzi am 19.09.2017

Stammwürze: 17% | Bittere: 30 IBU | Farbe: 50 EBC | Alkohol: 6.9 %

Dunkles, malzbetontes "Wee Heavy", malzig, aber nicht süß, für diesen Stil eher auf der leichteren Seite, aber mit Hopfen "Twist"...

Brauwasser

Hauptguss:

24 L

Nachguss:

14 ½ L

Gesamt:

38 L

Schüttung

Maris Otter Pale Ale:

4.9 kg (66.2%)

Biscuit Malt:

1 kg (13.5%)

Amber Malt:

400 g (5.4%)

Haferflocken:

400 g (5.4%)

Melanoidin:

300 g (4.1%)

Special-B:

225 g (3%)

Pale Chocolate:

170 g (2.3%)

Gesamt:

7.4 kg

Maischplan:

Einmaischen:

54 °C

1.Rast:

64 °C für 30 min

2.Rast:

66 °C für 30 min

3.Rast:

70 °C für 15 min

4.Rast:

71 °C für 15 min

5.Rast:

72 °C für 10 min

Abmaischen:

75 °C

Würzekochen: ?

Würzekochzeit:

100 min

Sorachi Ace (Vorderwürze):

25 g % α-Säure

Sorachi Ace:

50 g % α-Säure Whirlpool

Wyeast Nutrient:

3 g für 10 min mitkochen

Irish Moss:

3 g für 10 min mitkochen

D-180 Candisyrup:

450 g für 1 min mitkochen

Muscovado Zucker (Hell):

250 g für 1 min mitkochen

Gärung und Reifung:

Hefe:

Wyeast Scottish Ale 1728

Gärtemperatur:

14-19 °C

Endvergärungsgrad:

72%

Karbonisierung:

5.5 g/l

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept

Auf den bei Camba 2017 recht vielfach geäußerten Wunsch veröffentliche ich hier das Rezept zu meinem Scotch Ale "Keksbier".
Ursprünglich für den Wettbewerb gebraut, hatte ich dann doch ein anderes Bier eingereicht, was manche für einen Fehler gehalten haben...

Ein Scotch Ale (Wee Heavy), auf der leichteren Seite, überhaupt nicht süß, und damit insgesamt auch nicht wirklich stiltypisch; mal ganz abgesehen von der unkonventionellen Hopfung.
Ursprünglich inspiriert war dieses Rezept durch die Idee eines "Keks-Biers" im hobbybrauer.de Forum.
Ich habe dann fast ein halbes Jahr lang daran herumgefeilt, Malzauszüge probiert und kombiniert, und bin jetzt auch selber sehr zufrieden damit.

Die Haupt- und Nachgussmengen sind für den Grainfather berechnet und müssen entsprechend angepasst werden.

Das Wasser wurde laut Bru'nWater Berechnung auf ein Chlorid/Sulfat Verhältnis von 1:1 eingestellt (je ca. 75 ppm), bei einem Maische pH von 5,5 und einer Calcium Konzentration von 100 ppm.
Der Nachguss (75˚C) wurde wie immer mit Milchsäure auf einen pH von 5,6 eingestellt.

Die Haferflocken habe ich im Ofen auf dem Blech bei 150˚C leicht angeröstet, bis sie einen angenehmen Keksduft in der Küche verströmt haben.

Die Whirlpool Hopfung sollte bei unter 80˚C gemacht werden, also möglichst ohne Nachisomerisierung.

Die Wyeast 1728 ist ein Arbeitstier, sie gärt zuverlässig und ziemlich linear, ohne Zicken oder Temperamentsausbrüche. Gute Belüftung der Würze hilft natürlich.
Bei niedrigen Temperaturen (12-15˚C) erzeugt sie unverwechselbare Raucharomen, weshalb man hier sehr gut auf Rauchmalzzugaben verzichten kann.
Im ersten Versuch hatte ich 2% Peated Malt mit drin, das gehört aber eigentlich nicht rein und ist bei guter Temperaturführung tatsächlich unnötig.
Nach ein paar Tagen Hauptgärung kann man die Temperatur schrittweise bis 20˚C erhöhen.

Der verwendete Sorachi Ace Hopfen (Dolden) stammte aus dem 2016er Experimental Anbau in der Hallertau (Dank an Martin/Holledauer nochmal) und hat in diesem Bier tatsächlich schmeckbare Kokosnoten erzeugt.
Entsprechend lange Lagerung (6 Monate+) ist aber Voraussetzung.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Bier nach ca. einem Jahr seinen Höhepunkt erreicht.
Ganz jung schmeckt es recht röstig (trotzdem gut), und der Sorachi bringt halt dann eher Plastik und Dill mit ein; für die Kokosnoten braucht er ganz offensichtlich Zeit.

Zum etwas seltsamen Maischplan:
Ziel war ein möglichst hoher EVG, trotz der Spezialmalze. Das hat bei mir auch geklappt so.
Zwischen 64˚C und 72˚C so langsam wie möglich hochzuheizen war meine Absicht.
(Der Grainfather heizt sehr schnell, lässt sich aber programmieren).
Die Zeiten und Temperaturen sind also relativ zu sehen.
Für den Grainfather kann man das so übernehmen; sicherlich lassen sich die Rasten auch verkürzen, je nach Anlage. Dekoktion wäre wohl auch spannend. Wichtig ist der möglichst hohe EVG, also eine gute Verzuckerung der Maische.

Im Etikett ist "Wakatu" Hopfen erwähnt, den hatte ich ursprünglich mit in der VWH.
Also nicht wundern. Die erhofften Vanillenoten sind ausgeblieben, deshalb ist er in "Version 2.0" nicht mehr enthalten.

Das Irish Moss verdient vielleicht hier noch eine Empfehlung, da Maris Otter als Basismalz anscheinend hin und wieder starke Trübung verursachen kann, die man nachher sonst nicht mehr so leicht weg bekommt.
Der nussige Geschmack ist aber meiner Meinung nach essentiell bei diesem Bier.

Ich freue mich auf Euer Feedback.


Benutzerkommentare zu diesem Rezept

Tozzi 19.12.20, 23:31 Uhr
Danke dass Du es kommentiert hast und ich freue mich dass es so gut gelungen ist! Ich werde das auch mit Sicherheit bald wieder mal brauen.
Zuletzt geändert: 19.12.20, 23:31 Uhr
Stonedman 19.12.20, 22:45 Uhr
Vielen Dank für dieses tolle Rezept. Mein Tough Cookie ist für mich persönlich, dass beste Bier was ich bisher selbst gebraut habe und das obwohl es erst vier Wochen kalt gereift ist. Es wird mir sehr schwer fallen die sechs Monate Reifung durchzuhalten, bis die Kokosnoten durch kommen
Zuletzt geändert: 19.12.20, 22:46 Uhr